Rettungsdienstler und Notärzte besichtigen Stahlwerk
Die Notärzte des Franziskus-Hospitals Harderberg, Ehemalige, Freunde und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rettungswache Harderberg-Hagen haben in der vergangenen Woche die Georgsmarienhütte GmbH besichtigt.
Bereits seit 1856 wird am Standort Georgsmarienhütte „Stahl gekocht“ und zu hochwertigen Stahlprodukten weiterverarbeitet. Davon wollten sich jetzt auch die Beteiligten der hiesigen Notfallrettung ein Bild machen. Kurzerhand wurde in Kooperation mit der betriebseigenen Werkfeuerwehr ein Termin vereinbart und unter Leitung des ehemaligen Betriebsratsmitgliedes der Georgsmarienhütte GmbH, Hans-Günter Elixmann, eine knapp dreistündige Führung über das Betriebsgelände absolviert.
Schon häufiger kamen die Rettungsdienstler zu Einsätzen auf das Betriebsgelände und zur Sanitätsstelle, doch so ein eindrucksvolles Bild vom Fertigungsprozess, konnte man sich bisher nicht machen. Mit einem kurzen videogestützen Einblick in die Historie des Werkes im Besucherzentrum und dem Einkleiden mit Schutzhelm, Schutzbrille, Gehörschutz und Besucherkittel begann die Führung am Tor IV.
Entlang des Fertigungsprozesses wurden die Betriebsteile besichtigt. In der Schrotthalle wird der Schrott mit der Bahn angeliefert und für die Schmelze im Stahlwerk abgepackt. Im Stahlwerk wird aus „herkömmlichem“ Schrott bei knapp 1600 °C und der Hilfe des „Gleichstrom-Elektro-Lichtbogenofens“ hochwertiger Stahl produziert. Dieser wird im weiteren Verlauf noch veredelt und durch die Stranggussanlage in 6 m Blöcke gegossen. Im Walzwerk werden die erneut aufgeheizten Blöcke dann auf Kundenwunsch gewalzt bis auf ein Maß von 20 mm. Die weitere Bearbeitung findet dann im Blankbetrieb und den Finalbetrieben statt, bevor es zur Verladung auf LKW oder Bahn kommt.
Das „Spektakel“ des Lichtbogenofens war die beeindruckendste Impression für die Besucher. Geruch, Lautstärke und Hitze sind unbeschreiblich und werden dem einen oder anderen wohl noch lange in Erinnerung bleiben.
Der stellvertretende Leiter der Werkfeuerwehr, Thorsten Kornau, begleitete die Führung und konnte situativ Auskunft zu rettungstaktischen Aspekten geben. Darüber hinaus berichtete er über die Leistungsfähigkeit der Werkfeuerwehr und die geltenden Vorschriften zur Arbeitssicherheit.
Ein Teil der Gruppe ließ den Abend im ehemaligen „Kasino“ des Stahlwerks bei einer leckeren Mahlzeit ausklingen.
Vielen Dank an Hans-Günter Elixmann und Thorsten Kornau für die Organisation und Durchführung der Werkbesichtigung.
Text und Bild: Heiko Wiesner