„Dem Coronavirus die Stirn bieten“
Melle. Wohl kaum eine zentrale Botschaft ist in dieser Zeit präsenter als die Aufforderung „Bleibt zuhause!“. Auch das Team der DRK-Rettungswache hat sich mit diesem Appell auf Facebook an die Menschen gewandt.
„Wir bleiben für euch im Einsatz“, lautet das Versprechen auf den Transparenten, die die Besatzungen der beiden Rettungswagen und des Notarzteinsatzfahrzeuges vor der Rettungswache den Betrachtern entgegenhalten. Diese Zusage verbinden sie mit den Aufforderungen „Bleibt zuhause!“, „Abstand halten“ sowie „Händewaschen“.
Mit ihrem Appell reihen sich die Notfall- und Rettungssanitäter ein in die zahlreichen Posts, die landauf, landab die Teams von Rettungswachen, Intensivstationen, Notaufnahmen, Pflegediensten und vielen anderen „systemrelevanten“ Einrichtungen zur Corona-Pandemie in den sozialen Medien absetzen. Sie wollen damit die flächendeckend geltenden Verhaltensregeln unterstreichen, die die Geschwindigkeit der Ausbreitung von Covid-19-Erkrankungen ausbremsen sollen.
Wie erfolgreich diese einschneidenden Maßnahmen sein werden, ist derweil noch sehr vage. Deshalb bereiten sich Rettungsdienst und Krankenhäuser schon seit Tagen auf eine hohe Auslastung vor. „Es handelt sich um eine ‚aktive‘ Situation, welche jeden Tag neu bewertet wird“, sagt Notfallsanitäterin Claire Spendlow. Deshalb gebe es auch einen täglichen Informationsaustausch unter den Beteiligten.
„Forscher, Ärzte, Verwaltungskräfte und alle weiteren Systembetroffenen arbeiten wirklich am Limit und geben alles, um dem Coronavirus die Stirn zu bieten“, sagt Spendlow. Aber all das sei die Mühe nicht wert, wenn nicht jeder Bürger seine Bedeutung in der jetzigen Situation erkennt.
Bei aller Vorbereitung ist der Respekt vor der Infektion mit dem „SARS-COV-2“ groß. „Ich fühle mich im Dienst momentan verletzlicher als sonst“, sagt Notfallsanitäter Henrik Hamburger. Was ihm jedoch Sicherheit gibt, sind die eindeutigen Hygieneanweisungen, die den bestmöglichen Schutz im Dienst bieten. Auch privat verzichtet er auf soziale Kontakte, um – auch – für die Arbeit gesund zu bleiben.
„Ich erwarte leider, dass die Situation in der medizinischen Versorgung, und damit auch im Rettungsdienst, zunächst noch angespannter wird“, sagt Hamburger. Er hofft deshalb sehr, dass die empfohlenen Maßnahmen durch die gesamte Bevölkerung befolgt werden und so eine Entspannung eintreten kann.
Viel Solidarität erfährt das Team der Rettungswache durch die Reaktionen auf Facebook. „Alle die an den Rettungsdienst beteiligt sind, verdienen Wertschätzung und Hochachtung für ihren unermüdlichen Einsatz“, schreibt ein Kommentator. Viele weitere bedanken sich mit viel Anerkennung und wünschen dem Team alles Gute und Gesundheit. Der Post hat mittlerweile gut 17500 Personen erreicht und über 5000 Interaktionen hervorgerufen – darunter gut 370 Gefällt-mir-Klicks und ein fast 160-maliges Teilen.
Text: Martin Dove