6 Auszubildende zum Notfallsanitäter haben beim DRK Rettungsdienst ihren Dienst aufgenommen
Am 01. September haben die ersten 6 Auszubildenden zum Notfallsanitäter ihre Ausbildung beim DRK Rettungsdienst und Krankentransport im Landkreis Osnabrück e.V. begonnen.
Notfallsanitäter (NotSan) ist eine neue Ausbildungs- und Qualifikationsbezeichnung für Mitarbeiter/Innen im Rettungsdienst, die vom ehemaligen Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr mit Wirkung zum 1. Januar 2014 eingeführt wurde. Damit wird das seit 1989 etablierte Berufsbild des Rettungsassistenten abgelöst.
Das vom Bundesgesundheitsministerium erlassenen Notfallsanitätergesetz (NotSanG) sowie die aufgrund dieses Gesetzes erlassene Ausbildungs- und Prüfungsverordnung finden bei diesen Auszubildenden zum ersten Mal Anwendung. Der DRK Rettungsdienst und Krankentransport e.V. bildet dabei im Verbund mit der Landesrettungsschule des DRK in Goslar aus. Bereits im Frühjahr hatten sich die jungen Menschen vertraglich dem DRK verpflichtet, schon lange bevor ein Ausbildungsplan zur Verfügung gestellt werden konnte.
Der Beruf des Notfallsanitäters löst den bisherigen Rettungsassistenten als höchste nichtärztliche Qualifikation im Rettungsdienst ab. Die Ausbildung zum Notfallsanitäter unterscheidet sich inhaltlich und in der Ausbildungsdauer wesentlich von der bisherigen Ausbildung zum Beruf des Rettungsassistenten. Sie wurde von zwei auf drei Jahre verlängert und damit den pflegerischen Ausbildungsberufen gleich gestellt.
Inhaltlich umfasst das neue Berufsbild neben einem allgemein anerkannten Stand rettungsdienstlicher und medizinischer Kenntnisse insbesondere auch fachliche, personale, soziale und methodische Kompetenzen zur eigenverantwortlichen Durchführung von Maßnahmen und gleichermaßen teamorientierten Mitwirkung bei der notfallmedizinischen Versorgung von Patientinnen und Patienten. Der Notfallsanitäter soll erweiterte Maßnahmen, wie etwa die Gabe bestimmter Medikamente („Arzneimittelliste 1“) durchführen und sogenannte Notfallkompetenzen sicher anwenden.
In ihrem Ablauf besteht die Ausbildung aus theoretischem und praktischem Unterricht an der staatlich anerkannten DRK Rettungsschule in Goslar sowie praktischem Dienst auf einer Lehrrettungswache und ergänzenden Krankenhauspraktika. Die Theorie ist in verschiedene Themenbereiche gegliedert, die auf eine ausgeprägte Handlungsorientierung ausgelegt sind. Neben dem theoretischen Umgang mit Notfallsituationen und der Anwendung rettungsdienstlicher Maßnahmen inklusive sicherer Durchführung der sogenannten Algorithmen in lebenskritischen Situationen wird ein besonderer Fokus auf die Kommunikation und Interaktion mit Hilfsbedürftigen aber auch mit Angehörigen, Kollegen und ärztlichem personal gelegt.
Neu ist, dass der Notfallsanitäter bei der medizinischen Diagnostik und Therapie mitwirkt, lebenserhaltende Maßnahmen und Maßnahmen zur Abwendung schwerer Schäden durchführt und in gewissem Rahmen bis zur Übergabe an einen weiterbehandelnden Arzt auch invasive Maßnahmen selbstständig durchgeführt wird.
Unsere Auszubildende Claire Spendlow war zum Fototermin bereits auf „ihrer“ Lehrrettungswache in Melle. Die praktische Ausbildung in den Lehrrettungswachen stellt den Dienst in der Wache, die konkrete Durchführung und Organisation von Krankentransporten und Einsätzen in der Notfallrettung in den Vordergrund. Die Krankenhäuser runden die Ausbildung mit Praktika in den Pflegeabteilung, interdisziplinärer Notfallaufnahme, Anästhesie-und OP-Abteilung, intensivmedizinischer Abteilung, Geburtshilfliche, pädiatrischer oder kinderchirurgischer Fachabteilung/Intensivstation bzw. Station mit entsprechenden Patientinnen und Patienten und Psychiatrische, gerontopsychiatrische oder gerontologische Fachabteilung ab, so dass alle, im Rettungsdienst vorkommenden Hilfssituationen abgedeckt sind.
Die Ausbildung schließt mit einer staatlichen Prüfung mit schriftlichem, mündlichem und praktischem Teil ab.
Zurzeit beschäftigt der DRK Rettungsdienst und Krankentransport im Landkreis Osnabrück 175 Mitarbeiter/Innen im Rettungsdienst. Diese sind strategisch im Landkreis Osnabrück auf 6 Haupt- und 3 Nebenwachen verteilt. Die Rettungsdientsflotte besteht aus 6 Notarzteinsatzfahrzeugen, 21 Rettungsfahrzeugen und 4 reinen Krankentransportfahrzeugen. 2013 haben die Kolleginnen und Kollegen des DRK Rettungsdienstes in insgesamt 47.460 Einsätzen den Menschen in der Region geholfen.