Bereits seit dem 1. Januar 2020 sieht der Landkreis Osnabrück nach Anpassung des Bedarfsplans für den Rettungsdienst zusätzlich an den Standorten Ostercappeln und Harderberg je einen KTW vor. Bisher wurde zur Umsetzung dieser Vorgabe auf Reservefahrzeuge der DRK-Flotte zurückgegriffen.

Die Beschaffung von Neufahrzeugen für den Rettungsdienst und Krankentransport bedarf einer gewissen Vorlaufzeit, da sowohl der Fahrzeughersteller als auch der Ausbauer langfristige Planungszeiten haben. „Einen Krankenwagen kann man nicht im Supermarkt kaufen“ betont DRK-Geschäftsführer Heiko Wiesner. „Jede im Rettungsdienst und Krankentransport tätige Organisation hat spezifische Anforderungen und Voraussetzungen an die eingesetzten Fahrzeuge, so dass fast jedes Fahrzeug ein Unikat ist.“

Es handelt es sich um zwei Grundfahrzeuge Ford Transit Custom die nun bei einem gemeinsamen Termin an der Rettungswache Ostercappeln ihrer Bestimmung übergeben werden konnten. Der Ausbau zum KTW erfolgte durch den langjährigen Partner Ambulanzmobile Schönebeck. Die Fahrzeuge verfügen neben einer Fahrtrage Stryker M1 und einen Utila-Tragestuhl, der mittels ausklappbarer Rampe entnommen werden kann, über einen Notfallkoffer, einen Corpuls AED, sowie eine Absaugeinheit Accuvac Rescue. Wie alle Rettungsmittel im Landkreis werden auch die neuen KTW mittels Flottenmanagement zu den Einsatzorten geleitet, dabei wird die Streckenführung durch die Regionalleitstelle Osnabrück zum Fahrzeug gesendet. Die Kommunikation erfolgt mittels Digitalfunk und die digitale Einsatzdokumentation kann mit Tablets in Echtzeit und papierlos erfolgen.

Im Landkreis Osnabrück betreibt der DRK-Rettungsdienst sieben KTW an fünf Standorten. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass neben dem zusätzlichen Bedarf in der Notfallrettung auch die Anzahl der Krankentransporte stetig zunahm. Im Jahr 2019 haben die damals noch fünf DRK-Krankenwagen insgesamt 5.851 qualifizierte Krankentransporte durchgeführt. Dabei handelt es sich im Schwerpunkt um Untersuchungsfahrten, Fahrten zu ambulanten Behandlungen (Dialyse, Bestrahlung, etc.), sowie Einweisungen und Entlassungen aus stationären Einrichtungen. Außerdem kann die Regionalleitstelle Osnabrück die Fahrzeuge als sog. First Responder zur Erstversorgung bei Notfällen alarmieren. Dabei wird wie in der Notfallrettung die „Nächste-Fahrzeug-Strategie“ angewendet und ein schnell am Notfallort einsetzbares Rettungsmittel zusätzlich entsandt. Dies ist möglich, da über ein GPS-Signal die aktuelle Fahrzeugposition ermittelt werden kann. Des Weiteren werden die KTW auch bei Großschadensereignissen als Transportkomponenten eingesetzt.

Die mehr als 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten Ostercappeln und Harderberg mit Außenwache Hagen, freuen sich über den Neuzugang. Sowohl der Vorsitzende des DRK-Rettungsdienst, Rainer Ellermann, als auch der Geschäftsführer Heiko Wiesner wünschen stets „Gute Fahrt“ und dass alle Rettungskräfte sicher und gesund aus den Einsätzen zurückkehren.