Herzdruckmassage zukünftig noch effizienter
Der DRK-Rettungsdienst hat gemeinsam mit dem Landkreis Osnabrück nun insgesamt sechs Medizingeräte zur Optimierung der Herzdruckmassage beschafft.
Bei diesen Gerätschaften handelt es sich um sogenannte Thoraxkompressionsgeräte, welche die Herzdruckmassage anstelle der Mitarbeiter übernehmen können. Von nun an verfügt jedes der sechs Notarzteinsatzfahrzeuge des DRK im Landkreis Osnabrück über ein solches Device.
Im Rahmen einer kleinen Übergabe stellten Heiko Wiesner, Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienst und der Ärztliche Leiter Rettungsdienst des Landkreises Osnabrück, Dr. Andreas Mennewisch, Vertretern der DRK-Rettungswache und des Christlichen Krankenhaus Melle, die Neuerung vor. Nun ist es möglich mit den akkubetriebenen Geräten eine durchgängig hochwertige Herzdruckmassage sicherzustellen. Auch während des Transportes im Rettungswagen kann nun die überlebenswichtige Herzdruckmassage erfolgen. Diese wird zusammen mit der Beatmung als Herz-Lungen-Wiederbelebung, bzw. Cardio Pulmonale Reanimation (CPR) bezeichnet. Mit dem Unterstützungssystem wird in der Fachsprache von der sogenannten mCPR gesprochen, wobei das „m“ für die mechanische Unterstützung steht.
Das Gerät kann bei Patienten mit einer Burstkorbhöhe von 14 bis 34 cm eingesetzt werden. Es stehen unterschiedliche „Stempel“ zur Verfügung, die den Übergang zwischen dem Druckarm und dem Brustkorb des Patienten bilden. Die Druckfrequenz des Stempels kann von 80 bis 120 Kompressionen je Minute variiert werden. Der wechselbare Akku verfügt über eine Laufzeit von 90 Minuten. Über ein Farbdisplay können die Einstellungen vorgenommen und Informationen ausgelesen werden. Die kompakten Abmaße, das Eigengewicht von 5,5 kg und die Röntgendurchlässigkeit der Grundplatte ermöglichen einen Einsatz im Herzkatheterlabor (häufiger Übergabepunkt bei Wiederbelebungssituationen).
Bereits im Februar erfolgte die ausführliche Einweisung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowie der Notärzte an den Notarztstandorten im Landkreis. Neben einer technischen Einweisung, war auch das Training an einem Phantom Bestandteil der Schulung. Ein weiterer Schwerpunkt bildete die Anwendersicherheit und die Möglichkeit und Grenzen der Nutzung.
Im Jahr 2019 wurden die NEF des DRK im Landkreis Osnabrück zu mehr als 7.000 Einsätzen alarmiert und legten dabei knapp 200.000 km zurück. Neben dem Notarztstandort am Christlichen Klinikum Melle, verfügt das DRK auch über Notarztstützpunkte am Franziskus Hospital Harderberg, am Krankenhaus St. Raphael in Ostercappeln, an der Schüchtermann Klinik in Bad Rothenfelde, sowie am Marienhospital in Ankum und am Christlichen Krankenhaus in Quakenbrück.