Auszubildende üben den Massenanfall von Verletzten
Bei einer großangelegten Einsatzübung mit einer großen Anzahl von Verletzten im nördlichen Landkreis Osnabrück konnten unsere Notfallsanitäter-Auszubildenden am Samstag, den 18. Januar 2020 ihr Können unter Beweis stellen.
Der Landkreis Osnabrück (Fachbereiche Rettungsdienst und Katastrophenschutz) hat eine umfangreiche Übung für den Rettungsdienst und die Feuerwehr vorbereitet und organisiert. Dabei wurde ein Feuer in einer Altenpflegeeinrichtung angenommen. Diese Möglichkeit entstand aufgrund in naher Zukunft stattfindender Abriss- und Umbauarbeiten am Reginen-Stift in Fürstenau. Insgesamt wurden 15 Verletztendarsteller im gesamten Gebäudekomplex mit unterschiedlichen Verletzungs- und Erkrankungsmustern angenommen.
Wie bereits im Dezember 2018 konnten unsere Auszubildenden die Rettungsmittel des Regelrettungsdienstes besetzen und darstellen. Bei einem Ereignis dieser Größenordnung wird ein sog. Massenanfall von Verletzten ausgelöst (MANV_15). Für diesen Fall hat die Regionalleitstelle Osnabrück ein exakt definiertes Ablaufschema und eine Alarm- und Ausrückeordnung (AAO), welche die zu entsendenden Rettungsmittel vorgibt. Dabei wurden durch unsere Auszubildenden gemeinsam mit ihren Praxisanleitern insgesamt acht Fahrzeuge besetzt (1 Notarzteinsatzfahrzeug, 3 Rettungswagen und 4 Krankentransportwagen).
Eine besondere Herausforderung erwartet die ersteintreffenden Rettungsmittel, da in der Regel die Lage zu diesem Zeitpunkt noch äußerst unübersichtlich ist und Absprachen aller Beteiligten vor Ort getroffen werden müssen. Denn neben dem DRK-Rettungsdienst sind bei einem solchen Ereignis auch die Feuerwehr mit der Gesamteinsatzleitung, ein organisatorischer Leiter Rettungsdienst (OrgL) und ein leitender Notarzt (LNA), die Polizei, sowie weitere Einheiten des erweiterten Rettungsdienstes vor Ort.
Im Verlauf der Übung wurde durch die rettungsdienstlichen Kräfte eine Patientenablage eingerichtet, ein Rettungsmittelhalteplatz in Absprache mit der örtlichen Einsatzleitung definiert und der Transport der Patienten in die Kliniken organisiert. Als besonders interessant konnte die weitere Versorgung in den Kliniken während der Übung betrachtet werden. Sowohl das Christliche Krankenhaus Quakenbrück, als auch die Niels-Stensen-Kliniken in Ankum haben die Übung für sich genutzt, um die vorhandenen internen Abläufe beim MANV zu trainieren.
Die Patientenvoranmeldung bei einem MANV erfolgt über die örtliche Einsatzleitung Rettungsdienst mit Hilfe der FüKom-Einheiten (Führung und Kommunikation) der DRK-Kreisverbände im Landkreis Osnabrück. Dieses System ist Teil des IVENA-Systems welches bei der individuellen Patientenversorgung bereits im Regelrettungsdienst etabliert ist. Neu ist die Erweiterung IVENA-MANV mit der die Kliniken ebenfalls detailliert über ein Großschadensereignis informiert werden und die individuelle Belegung der Kliniken vorangekündigt wird.
Die Auszubildenden ziehen im Anschluss ein durchweg positives Fazit und freuen sich darauf auch bei der nächsten Gelegenheit auf diese Situationen abseits der Routine vorbereitet zu werden.
Derzeit bilden wir insgesamt 20 junge Menschen zum/zur Notfallsanitäter/ -in an sechs Standorten im Landkreis Osnabrück aus. Im Sommer 2020 werden voraussichtlich sechs Auszubildende die Notfallsanitäterausbildung erfolgreich abschließen und weitere neun Auszubildende werden ab dem 1. September 2020 eine Ausbildung aufnehmen.
Auf den beigefügten Foto-Aufnahmen können Sie sich einen ausgiebigen Eindruck von dem Ablauf der Übung machen. Weitere Pressenachrichten und Berichterstattungen finden Sie hier